Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ist über ein Jahr alt. Beachten Sie die wichtigen Hinweise für Offenlegungen und Risikowarnungen am Ende der Seite oder des jeweiligen Berichts.
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Wir stehen vor großen Herausforderungen beim Aufbau einer nachhaltigen "Blue Economy" (blaue Wirtschaft, Meereswirtschaft). Dieses CIO-Special, das in Zusammenarbeit mit der Ocean Risk and Resilience Action Alliance (ORRAA) entstand, erklärt, wie der globale Finanzsektor eine wichtige Rolle bei der Suche nach Lösungen spielen wird.
Wir sind gerade dabei, eine völlig neue Beziehung zum Ozean zu entwickeln. Uns wird zunehmend bewusst, dass die Meere extremen Belastungen ausgesetzt sind, seien es Temperaturveränderungen, Verschmutzung oder andere zerstörerische Umwelteinflüsse. Gleichzeitig scheint durch Technologien und durch unseren heutigen Wissensstand einer weiteren potenziell riskanten Meeresausbeutung Tür und Tor geöffnet –mit unabsehbaren Folgen.
Dies geht so weit, dass in der Welt nun ein von manchen als „Blue Acceleration“ bezeichneter Wettlauf um Ressourcen eingesetzt hat –um Nahrungsmittel (z.B. Fischfang), Rohstoffe (z.B. Meeresbergbau, Bioprospecting) und geografischem Raum.
Unseren Umgang mit den Ozeanen auf die richtige Weise zu verändern, stellt die Menschen vor eine schwierige Aufgabe. Zwei Hauptgründe dafür sind:
Erstens, der Ozean selbst ist unvorstellbar komplex. Seine Größe, die Verflechtung seiner Systeme und die unendliche Vielfalt der marinen Lebenswelt machen es zusätzlich schwer, seine natürlichen Prozesse zu verstehen und darzustellen. Zudem ist auch ein Lenken der natürlichen Prozesse des Ozeans durch Menschenhand nahezu unmöglich.
Zweitens, die bestehenden gesetzlichen Vorgabenauf Basis des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen stammen aus den frühen 1980er Jahren. Bahnbrechend zu der Zeit, als sie ausgehandelt wurden, können sie heute kaum mehr als ausreichend gelten, da viele Aspekte unberücksichtigt bleiben. Die derzeit geltenden Vorgaben räumen den Ländern geografisch weitreichende nationale (per Lizenz übertragbare) Rechte ein, doch der UN-Aufsichtsrahmen ist lückenhaft. Zudem ist ein Großteil der Ozeane bis heute als internationales Gewässer definiert, sodass ein angemessenes Handeln nur mit der Kooperation vieler Länder möglich ist. Durch weitere Entwicklungen im Ozeanbergbau könnten die Lücken des aktuellen Regulariums stark ins Visier geraten.
Die Reform der Ocean Governance, also der internationalen meeresbezogenen Gesetzgebungen, Institutionen und Politik, ist eine schwierige Aufgabe, die viel Zeit beansprucht. Es hat fast 20Jahre gedauert, in der Welthandelsorganisation eine Vereinbarung zur Abschaffung schädlicher Fischereisubventionen auszuhandeln. Fast ebenso viel Zeit nahmen die Diskussionen darüber in Anspruch, wie die Biodiversität der Hohen See (also der marinen Gebiete außerhalb nationaler Jurisdiktion) geschützt werden kann, und eine endgültige Einigung steht bis heute aus. Gleichzeitig sind die Ozeane massiv und unmittelbar bedroht. Zudem müssen die Belange des Ozeans dringend in ein entstehendes Rahmenwerk staatlich vereinbarter, gebietsübergreifender Umweltziele integriert werden, unter anderem bezogen auf Biodiversität, Abmilderung der Klimafolgen sowie Klimaanpassung und -resilienz.
Wie also steuern wir am sichersten durch diese trüben Gewässer? Der weltweite Finanzsektor wird eine bedeutsame Rolle spielen, wenn es darum geht, eine geeignete Zukunftsausrichtung einer ebenso gerechten wie nachhaltigen Blue Economy zu bestimmen. Seine derzeitigen Aktivitäten in diesem Bereich fallen sehr unterschiedlich aus –angefangen bei kleinen lokalen Projekten (häufig im Umweltschutzbereich) bis hin zu größeren Finanzierungen transnationaler Unternehmen in einflussreichen Sektoren wie Energie oder Fischerei, die negative Auswirkungen haben können.
Ein wie es scheint sehr breites Spektrum an Finanzierungsempfängern, die jedoch als Bestandteil ein und derselben finanziellen Wertschöpfungskettegesehen werden können.
Welche Rolle der Finanzsektor bei der Sicherstellung einer nachhaltigen Blue Economy spielen wird, hängt vom Verständnis dieser Wertschöpfungsketten ab.
Finanzinnovationen können unsere Nutzungsweise dieser Ökosystemdienstleistungen verändern, und zwar an vielen Stellen der Wertschöpfungskette, ob bei der Rohstoffgewinnung, beim Transport, bei der Verarbeitung oder letztlich beim Verbrauch. Dadurch erleichtern sie auch den Stopp von Investitionen in destruktive, das Naturkapital schädigende Aktivitäten.
Die Nutzung dieser drei Faktoren –im Rahmen eines Naturkapital-Rahmenwerks –erleichtert nicht nur die Neubewertung der Wertschöpfungsketten in den zahlreichen bestehenden und zukünftigen Branchen der maritimen Wirtschaft, sondern auch die Neudefinition unserer Anforderungen an sie –und hilft damit den Ozeanen, zu überleben und zu prosperieren.
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