Bitte beachten Sie: Dieser Artikel ist über ein Jahr alt. Beachten Sie die wichtigen Hinweise für Offenlegungen und Risikowarnungen am Ende der Seite oder des jeweiligen Berichts.
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Markus Müller
ESG Chefanlagestratege und Globaler Leiter Chief Investment Office
Daniel Sacco
Investment Officer Italien
Afif Chowdhury
Investment Officer Europa
24. Juni 2022
Biodiversität umgibt uns überall – sowohl auf eine Weise, die wir sehen und wertschätzen können, als auch auf komplett gegenteilige Weise. Natürlich sind sich auch Stadtmenschen der Bedeutung von Bäumen bewusst. Aber nur wenige von uns werden entweder die volle Pracht von Korallenriffen kennen - oder sich bewusst sein, wie sehr wir von ihnen abhängig sind.
Bis zu einer Milliarde Menschen weltweit profitieren täglich von dem, was Korallenriffe bieten: Einkommensgenerierung, Schutz und Nahrungssicherheit.(1) Kleine Inselstaaten und viele Entwicklungsländer sind auf Korallenriffe angewiesen. Fast 200 Millionen Menschen auf der ganzen Welt leben vom Fischfang – so gibt es Korallenriff-Fischereien im Wert von 6 Milliarden USD und 6 Millionen Korallenfischern.(2,3) Sie tragen jedes Jahr etwa 30 Mrd. USD zum weltweiten BIP bei.(4)
Korallen sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten Tausenden anderen Spezies eine Zuflucht und ein Zuhause. Obwohl Korallenriffe weniger als 1 % des Ozeans bedecken, beherbergen sie 25 % aller Meereslebewesen.(5) So bieten sie beispielsweise Aufwuchsgebiete für Arten, die für die kommerzielle Fischerei von großer Bedeutung sind.(6)
Korallenriffe schützen auch die Küsten als Wellenbrecher, und können sich dabei selbst reparieren. Gesunde Korallenriffe können die ankommende Wellenenergie drastisch reduzieren. Probleme hier haben große Auswirkungen: bereits ein Meter Höhenverlust eines Korallenriffs kann den Schaden an der Küste verdoppeln und die Kosten eines Extremwetterereignisses verdreifachen.(7) Ohne Riffe könnten sich die Kosten für Schäden durch Jahrhundert-Sturmereignisse fast verdoppeln.(8)
Nicht nur durch ihre touristische Attraktivität können uns Riffe helfen. Sie können beispielsweise auch medizinische Präparate bereitstellen – mit potenzieller Anwendung bei der Behandlung von Krebs, Alzheimer und zahlreichen anderen Krankheiten wie Arthritis oder bakteriellen Infektionen.
Korallen sind lebende Tiere im Ozean. Jede einzelne Koralle existiert als Kolonie, die aus mehreren kleinen, identischen Korallenpolypen besteht. Überall dort, wo Korallen die Grundlage eines Unterwasserlebensraums bilden, entsteht ein Korallenriff. Korallenriffe sind komplexe Meeresökosysteme, die vielfältige Ansammlungen bunter Fische und anderer Meeresbewohner umfassen. Aber was lässt Korallen wachsen und so viele Wildtiere ernähren?
Korallen sind Tiere, keine Pflanzen. Die weichen Polypen in den harten Korallenabschnitten sind von Natur aus transparent, und die Algen, die in ihnen leben, verleihen ihnen ihre brillanten, lebendigen Farbtöne.
Wenn Korallen gestört werden – durch hohe Temperaturen oder Verschmutzung – treiben sie diese Algen oft aus und werden weiß. Solche „gebleichten“ Korallen sind noch am Leben, aber verwundbar, da sie tatsächlich immungeschwächt sind. Viele verhungern und sterben und nehmen dann eine dunkelbraune Farbe an.
Leider erleben wir derzeit das längste globale Korallenbleichereignis, das jemals beobachtet wurde (10) . Wärmere Meerestemperaturen als Folge ungewöhnlicher Meeresströmungen sind die Hauptsursache hierfür.
Wiederholte oder ausgedehnte Bleichereignisse können Riffe töten, deren Bildung Jahrhunderte gedauert hat. Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) hat davor gewarnt, dass 75-90 % der weltweiten Korallenriffe absterben könnten, wenn die globale Erwärmung das Ziel von 1,5 °C erreicht. Eine Erwärmung um 2°C könnte alle tropischen Korallen aussterben lassen.
Es gibt viele praktische Dinge, die wir tun können, um Korallenriffen zu helfen. Wir können die Lebensraumqualität für und die Widerstandsfähigkeit von Korallen verbessern. Wir können die direkten Auswirkungen des Menschen auf Riffe (z. B. durch übermäßigen Tourismus) reduzieren und gepflanzte Korallen besser zum Schutz der Küstengebiete einsetzen. Wir wissen, wie man einiges davon macht.
Wir wissen, wie man zum Beispiel Korallenfragmente direkt in Riffe implantiert oder Korallen durch Baumschulkulturen „gärtnert“, bevor man sie auf dem Riff neu pflanzt. Die Vermehrung der Larven, bevor sie freigelassen werden, um sich mit einem Riff zu verbinden, ist ebenfalls möglich. Wir erleichtern Korallenriffen die Koexistenz mit Küstenschutzmaßnahmen (z. B. Felspanzerung, Ufermauern und Uferkonstruktionen). Einige dieser Maßnahmen werden lokal und andere global sein. Einige werden konstruiert, andere naturbasiert sein. Wir brauchen einen mehrgleisigen Ansatz, der die Effizienz jedes ausgegebenen Dollars genau unter die Lupe nimmt.
Aber was wir auch brauchen, ist ein breiteres Verständnis. Die Lücken in den wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um Korallen sind beträchtlich. Wir möchten dazu beitragen, einige dieser Lücken zu schließen, und deshalb ist die erste Initiative, die von unserem DB Ocean Resilience Philanthropy Fund finanziert wird, die „Future Climate Coral Bank“. Hierbei handelt es sich um ein Forschungsprojekt auf den Malediven unter der Leitung des Maldives Coral Institute (MCI). Es soll Korallenarten identifizieren, die widerstandsfähig gegen den Klimawandel sind, und sie in einer lebenden Genbank erhalten. Dieses Projekt nutzt die jüngsten technologischen Entwicklungen und steht an der Spitze der internationalen Bemühungen, Wege zu finden, die Widerstandsfähigkeit der Riffe zu stärken, um die Aussichten von korallenabhängigen Gemeinschaften in der Zukunft zu verbessern. Wir sind sicher, dass unsere Kunden solch wichtige Forschung unterstützen wollen
Hoegh-Guldberg, O., Pendleton, L., Kaup, A. (2019). People and the changing nature of coral reefs. Regional Studies in Marine Science. 30. 100699. https://doi.org/10.1016/j.rsma.2019.100699 Beck, M. W., Losada, I. J., Menéndez, P., Reguero, B. G., Díaz-Simal, P., & Fernández, F. (2018). The global flood protection savings provided by coral reefs. Nature communications, 9(1), 1-9. https://doi.org/10.1038/s41467-018- 04568-z.
People and the changing nature of coral reefs. Retrieved from: https://www.sciencedirect.com. July 2019.
Global decline in capacity of coral reefs to provide ecosystem services. Retrieved from: https://www.sciencedirect.com. September 17, 2021.
UNEP, The Coral Reef Economy Report. Retrieved from: https://www.unep.org/resources/report/coral-reef-economy November 13, 2018
UNEP, Life Below Water. Retrieved from: https://www.unep.org/interactive/status-world-coral-reefs/. 2020.
Coral Reefs of the High Seas: Hidden Biodiversity Hotspots in Need of Protection. Retrieved from: https://www.frontiersin.org. September 14, 2020.
The global flood protection savings provided by coral reefs. Retrieved from: https://www.nature.com/articles/s41467-018-04568-z. June 12, 2018.
National Oceanic and Atmospheric Administration. Retrieved from: https://coralreef.noaa.gov/gallery/infographic/makes-coral-reef.html.
National Oceanic and Atmospheric Administration. Retrieved from: https://www.noaa.gov/media-release/el-ni-o-prolongs-longest-global-coral-bleaching-event February 23, 2016.
Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC): Global warming of 1.5°C. Retrieved from: https://www.ipcc.ch. 2018.
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Andrea Hoeppner und Eva Puschmann
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